Konrad – “Jagdhunde” (D 2007, 86 min., R.: Ann-Kristin Reyels, Credofilm)
Constantin von Jascheroff, Josef Hader, Luise Berndt, Sven Lehmann.
Allein die Tatsache, so erscheint es zumindest mir, dass ich erst jetzt etwas zu diesem Film schreibe, scheint mir darauf hin zu deuten, dass ich nicht uneingeschränkt begeistert bin. Aber es ist ein schöner kleiner Film. Junge lebt mit Vater auf dem Land (da wo Frikadellen noch Bouletten sind) und verliebt sich in die taubstumme Tochter des einzigen Wirts im Umkreis von man weiß nicht wie weit. Und die beiden sind ein schönes Paar, manchmal vielleicht überkitscht, aber vielleicht ist man ja auch so, wenn man frisch verliebt ist und hat im Rückblick nicht mehr die Selbstwahrnehmung, um das zu erkennen. Nebenher lebt der Vater jetzt mit der Schwester seiner eigentlichen Frau zusammen und diese kommt dann über Weihnachten mit ihrem neuen Freund vorbei. Die beiden jungen Menschen scheinen eigentlich nur allein sein zu wollen und sind doch gefangen in ihren Familien. All die damit verbundene Pein und das Unwohlsein lässt sich für den Zuschauer schön nachvollziehen. Der Film bringt nicht viel Neues, vielmehr ist er eine Variation eines häufig gesehenen Schemas, doch er macht Spaß und ist kurzweilig (Josef Hader hilft ja immer ein wenig dabei – und er hält in der zweiten Woche hintereinander die Wiener Standarte hoch). Schauspielerisch und vom Filmischen her ist es ein solider Film, den man sich durchaus ansehen kann, wenn es nicht gerade Filme gibt, die man unbedingt sehen will und doch gern mal ins Kino möchte. Einzig das Ende ist mir zu konstruiert und dann möchtegern-offen gehalten. Drei von fünf Filmrollen sind vermutlich zu wenig, aber vier wären zuviel, es scheint mehr die Grauzone dazwischen zu sein.


Konrad – „Immer nie am Meer“ (A 2007, 88 min., R.: Antonin Svoboda, Coop 99)
Christoph Grissemann, Dirk Stermann, Heinz Strunk.
Wenn drei komische Gestalten durch einen im weitesten Sinne Masturbationsunfall zusammen finden und gleich darauf in einen weiteren verwickelt werden. Wenn dieser dann auch noch zur Folge hat, dass diese drei in einem Auto eingeschlossen im Wald landen, ohne Chance auf Errettung. Und wenn dann auch noch Grissemann, Stermann und Strunk diese drei sind, dann hat das vermutlich so viel Potential wie kaum ein anderer Film im deutschsprachigen Raum der letzten Jahre. Und irgendwie ist es auch genau so, eine teils bitterböse Komödie, Situationskomik, Fremdschämen par excellance und dazu ein Soundtrack wie in der Show Royale. Seit langem mal wieder ein Film, der mir wirklich Spaß gemacht hat, den man durchaus auch so hätte gucken wollen (auch wenn es darum bei der Sneak freilich nicht geht). Eine Empfehlung für alle, die sich fragen, was man eingeschlossen mit der eigenen Notdurft anstellen soll und alle, die die beiden Quatschköppe auch so mögen. Zu Strunk fehlt mir leider die Vorbildung, aber „Fleisch ist mein Gemüse“ ist zumindest ein klasse Buchtitel (und wer nicht lesen mag, darf sich auf 2008 freuen, für da ist die Verfilmung angekündigt). Einzig der Wiener Schmäh hat mir ein wenig gefehlt, da ist man wohl massenkompatibler auf die hochdeutschestmögliche Variante umgestiegen. Wie war noch mal unsere Skale? Ich geb vier von fünf. Aber wir hatten zehn, nicht wahr?


Kacke, mit Teil zwei habe ich Teil eins gerade überschrieben. Mein Fehler. Sorry. Jetzt gibt es bei Folge #1 also erst mal nur Johannes‘ Teil und bei Folge #2 erst mal nur meinen. Entweder wird da noch nachgelegt oder wir betrachten das Ganze als Kinderkrankheiten und versuchen ab #3 besser zu werden.

Konrad – „Auf der anderen Seite“ (D 2007, 122. min., R.: Fatih Akin, Pandora Film)
Nurgül Yeşilçay, Baki Davrak, Tunçel Kurtiz, Hanna Schygulla.
Es geht gnadenlos weiter mit Filmen die man Leuten empfehlen würde, die, wie Kutte sagen würde, Mutter und Vater gequält haben. Dazu muss ich sagen, dass ich schon „Gegen die Wand“ nicht gemocht habe, und allen, denen es genauso ging, sei dieser Film genau dann empfohlen, wenn sie sich noch mal so richtig aufregen wollen. Ich mag die Geschichte einfach nicht wiedergeben, weil sie, in Johannes Worten diesmal, hanebüchen ist. Zwei Erzählstränge, die sich ab der Mitte des Filmes dann dem Zuschauer als das zeigen, was sie sind. Haarsträubende Konstruktionen, teilweise unglaublich beschissene Dialoge, nur die Kamera und die schauspielerische Leistung waren eigentlich recht gut, sieht man bei zweiterem einfach mal vom ursprünglichen Buchhändler und Hanna Schygulla ab, die eine Englisch/Spanisch-Studentin spielt, aussieht wie 25 Semester und noch nicht einmal vernünftig Englisch spricht, nee, das ist nichts. 122 Minuten, die man besser auf einen gesunden Schlaf oder tiefgehende Gespräche darüber verwenden sollte, ob es okay ist, jemandem auf die Brust zu schauen, wenn dieser sich darüber streicht.


Johannes – “Ein fliehendes Pferd” (D 2007, 97 min., R.: Rainer Kaufmann, Concorde Film)
Ulrich Tukur, Katja Riemann, Ulrich Noethen, Petra Schmidt-Schaller.
Gut, wenn man sich am Nachmittag vorher noch darüber unterhalten hatte, welche SchauspielerInnen einem Filme kaputt machen können, einvernehmlich wird Katja Riemann erwähnt und dann das. Das fraugewordene Grauen des deutschen Films, dazu der Typ, der im Untergang Goebbels gespielt hat, ein Ulrich Tukur, dem das Drehbuch wohl sagte, er solle sich benehmen wie ein Hyperaktiver auf Speed und Lachgas, und an seiner Seite eine junge Dame mit Doppelnamen und Hippie-Aura. Das alles am Bodensee und mit einem Namen, der sich noch nichtmal unbedingt ergibt, wenn man tatsächlich versucht dem ganzen Film zu folgen.
Muss mehr gesagt werden? Vielleicht, dass wir jetzt so ungefähr wissen, wie ein Film wirkt, dessen Drehbuch vermutlich von 100 betrunkenen Affen auf falsch bebuchstabten Schreibmaschinen innerhalb eines Zeitlimits von grob geschätzt zwei Stunden geschrieben wurde. Oder was Pilates ist. Und: unfassbare Holzschnittdialoge aus der untersten Schublade des Dialog-Preset-Regals. Aber vielleicht passiert das automatisch, wenn das ZDF seine Finger im Spiel hat. Oder man sich im deutschen Film denkt, dass man jetzt auch mal so richtig schön frivol witzig und gewollt originell sein kann, wie einem das von anderswo vorgemacht wird.
Irgendwann sitzt man mehr verwirrt als unterhalten da und hofft dass man nicht allzuviel davon in Erinnerung behält. Wenn Fünf-Punkte-Skala, dann gerade so Eins. Ja. Meine Fresse..


Die nächste Saison der deutschen Fußball-Bundesliga rückt immer näher, am 10.08. ist es dann endlich wieder soweit. Aus diesem Grund haben wir natürlich auch dieses Jahr wieder eine Tipprunde eröffnet, die wirklich allen offen steht. Zu erreichen ist sie über: http://www.kicktipp.de/leiwa

Wer darüber hinaus der Meinung ist, es würde nicht reichen die nackige Bundesliga zu tippen kann sich, so er denn vormals in der leiwa-Tipprunde war, auch an der Tippgemeinschaft der Feder beteiligen. Es winken attraktive Preise wie ein T-Shirt und ein AggroBerlin-Fußball. Ich bin gespannt auf den Zuspruch, den diese Runde erhält, leider kann man nicht ohne angemeldet zu sein nachsehen, wer sich schon alles beteiligt. Aber vielleicht wird man bei Zeiten an anderer Stelle darüber informiert. Zu finden ist diese Runde hier: http://www.kicktipp.de/laola-cup
Zu beachten ist hier aber, dass Eile geboten ist, denn auch der DFB-Pokal wird getippt und der startet schon an diesem Wochenende. Also rasch.

Soweit vorerst zum Fußball in unser aller Leben.